Normalgeburt oder Kaiserschnitt ?
Für
uns Züchter stellt sich immer wieder die Frage : kann meine Hündin
normal werfen oder lasse ich gleich einen
Kaiserschnitt machen ?
Hier laufen viele
Faktoren zusammen. Die Hündin sollte ein schönes breites Becken haben,
länger im Rücken sein und keinen eingedrehten Schwanz haben.
Warum ?
Bei einem
schönen breiten Becken haben die Föten mehr Platz und im
Zeitalter der Digitalisierung sind wir Züchter in der
glücklichen Lage, den Beckenausgang und die Köpfe der zu
erwartenden Welpen ausmessen zu lassen.
Hierzu
benötigt man 2 Röntgenbilder von der Mutterhündin. Ein Bild in
Seitenlage und das zweite Bild in Rückenlage. So kann man die
Welpenköpfe wunderbar im Durchmesser ausmessen sowie den
Beckenausgang der Mutterhündin. Meine Tierklinik hat eine
digitale Röntgenanlage, somit ist auch eine relativ genaue
Ausmessung möglich.
Ich lasse
diese Röntgenbilder nach Möglichkeit erstellen, wenn die
Mutterhündin kurz vor der Geburt steht. Am liebsten ist es mir
am Tag der Temperaturabsenkung.
Bis jetzt haben mich
diese Ausmessungen begeistert und die Auswertungen stimmten
auch. |
Beauty mit 7 Welpen 2008 |
Beauty mit 7 Welpen 2008 |
Bestes Beispiel ist meine „Beauty“. Die Ausmessung bei ihren 7 Welpen
ergab, dass sie einen Spielraum von 5 mm hat !
So brauchte ich,
ohne große Aufregung, einfach nur Abwarten und der zu
erwartenden Normalgeburt beruhigt entgegen sehen.
Genauso kam es
dann auch. Die Geburt wollte ich in allen Details fotografieren,
hatte leider die Rechnung ohne die Hündin gemacht. Die Welpen
flutschten im Sauseschritt einfach so
raus.
Meine
Digitalkamera war viel zu langsam um die einzelnen Details
aufzunehmen. Man sah die Vorwölbung des Welpen in der Passage –
eine Presswehe – und da lag er auch schon auf der Decke.
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„Beauty“ hat mich
sowieso während der gesamten Geburt fasziniert.
Die Welpen kamen in völlig unterschiedlichen
Zeitabständen, von 10 bis 180 Minuten! Nach dem 4. Welpen machte sie
eine Erholungspause von 5 Stunden und schlief fest ! Das war für mich
eine neue Erfahrung , so lange hat bei mir noch nie eine Hündin vom
Zeitabstand zwischen den Welpen geworfen
und alle waren lebend ! Die Welpen waren sofort fit, keinem
musste ich ins Leben helfen. Die Geburt selber dauerte von 18.55 Uhr (Beginn von guten Wehen), 20.30 Uhr ist die Fruchtblase geplatzt, 20.35
Uhr kam der erste Welpe bis zum nächsten Tag um 11.45 Uhr kam Welpe
Nummer sieben.
Ein eingewachsener
Schwanz behindert auf jeden Fall die Geburtspassage indem er den oberen
Geburtskanal einengt. Jede normal werfende Hündin dreht automatisch
ihren Schwanz zur Seite während sich ein Welpe im Geburtskanal befindet.
Das sind die Bilder
von Cindy mit ihren 3 Welpen, sie war 2 mm zu eng für die Köpfe.
Hier war Kaiserschnitt angesagt.
Bei mir gab es aber auch eine normal
werfende Hündin (Floral Garden Starlight) , die grundsätzlich den letzten
10.Welpen immer tot geboren hatte. Einmal dauerte die Pause 24 Stunden zwischen
dem 9. und 10.Welpen! Wir wussten aber durch Ultraschall, dass der
jeweils 10.Welpe nicht mehr lebte. Einmal brachte sie einen
„Monsterwelpen“ als Nr.10. Er wog knapp über 700 Gramm und war schon
längere Zeit abgestorben. Dieser „Monsterwelpe“ kam auch noch in
Vorderendlage/Rückenlage, d. h. Kopf voran jedoch die Wirbelsäule unten
statt oben. „Starlight“ (genannt „Babsi“)
und ich waren ein
eingespieltes Team, haben auch diesen völlig falsch liegenden „Monsterwelpen“
gut herausbekommen. Sie drehte sich nur kurz zu diesem toten stinkenden
Welpen um und ging dann ganz schnell zu ihren lebenden Welpen.
Später bei der Kastration haben wir
gesehen, dass dieser Teil des Uterushorns schlecht
durchblutet war.
Meine Erfahrungen
mit der Luftröhre bei unseren Bulldogs
Ich hatte mich 2007 im
Zuge meiner eigenen Studie über die Luftröhre bei allen meinen Welpen
mit 8 Wochen entschlossen, eine Röntgenuntersuchung der Luftröhre
durchzuführen. Röntgen-Wiederholungen nach 1 Jahr, 2 Jahren und 3 Jahren
waren sehr aufschlussreich. Die Röntgenuntersuchung mit einem digitalen
Gerät ist hier sehr von Vorteil, da man sie direkt ausmessen kann. Mit
einem herkömmlichen Röntgengerät ist das Ausmessen viel zu ungenau, da
das Bild nicht 1:1 darstellt.
Kurzköpfige Hunde sind
prädisponiert für Probleme der oberen Atemwege. Die Luftröhre wird bei
bestimmten Rachen- und Halsveränderungen so eng, dass zu wenig Atemluft
hindurch geht. Ein verlängertes und verdicktes Gaumensegel sowie
Veränderungen am Kehlkopf. Diese Merkmale können einzeln oder in
Kombination auftreten und beeinträchtigen die Atmungsfunktion. Nach
meinen Erfahrungen sind die Hunde mit einem relativ kurzen Hals
besonders davon betroffen. Die Folgen sind eine verminderte
körperliche Leistungsfähigkeit, Luftnotgefühl und die Gefahr der
Entwicklung von Folgeerkrankungen z.B. des Herzens, da durch die
Atemstörung alle Organe mit zu wenig Sauerstoff versorgt werden.
Die Luftröhre ist eine
rundliche Röhre, deren Form durch Knorpelringe aufrecht erhalten wird.
Die Ringe sind auf der Oberseite offen und werden hier durch einen
Muskel verbunden. Es kann vorkommen, dass durch eine mangelnde
Stabilität der Knorpelringe oder eine Schlaffheit des Muskels der obere,
muskuläre Anteil in den Hohlraum absinkt und damit den Luftweg teils
versperrt. Die Luftröhre kollabiert.
Nach meiner Auffassung
sollte bei Zuchtverwendung einer Bulldogge ein Luftröhrendurchmesser von
1 cm als Minimum angesehen werden, denn in Narkose verringert
sich der Luftröhrendurchmesser um ca. 2-3 mm. Gemessen wird in Höhe des
3. Brustwirbels, da hier die Bewegung der Luftröhre durch das Ein- und
Ausatmen am geringsten ist. Es kann durchaus vorkommen, dass die
Luftröhre im Inneren verengt ist, was man durch das Röntgen nicht
feststellt. Erst bei der endoskopischen Untersuchung findet man so eine
enge Stelle.
Hier Beispiele von wunderbaren breiten
Luftröhren:
männlicher Welpe mit 8 Wochen
weiblicher Junghund mit 12 Monaten
Meine komplette Studie werde ich an anderer
Stelle noch veröffentlichen
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